Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen statt mehr Bürokratie

„Wir brauchen in Dormagen schnell mehr bezahlbare Wohnungsraum. Hierin sind wir uns mit allen Fraktionen einig. Jedoch wollen wir einen Weg einschlagen, der dieses Ziel mit weniger Bürokratie und Kosten schnell erreicht,“ so der für Wohnungspolitik zuständige FDP-Ratsherr Gerd Sräga und fährt fort: „Die Gründung einer Wohnraumbaugesellschaft mit der Suche nach einem Geschäftsführer schiebt dieses Ziel weiter in die Zukunft, und vergrößert den Bürokratismus“

Ziel der Verwaltung sollte es sein, bis 2030 jedes Jahr 400 Wohnungen, deren Miete unter dem Mietspiegel liegen, zu bauen.

„Wir wissen, dass das ein ambitioniertes Ziel ist, sind aber überzeugt, dass dies durch geeignete Maßnahmen erreicht werden kann,“ so der FDP/UWG-Fraktionsvorsitzende, Karlheinz Meyer.

„Dabei müssen wir lebendige und zentrale Wohnquartiere schaffen, die ihre Nachbarschaften dazu sozial, ökologisch und städtebaulich aufwerten. Dazu benötigen wir ein gutes Konzept“, fordert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michaela Jonas.

Die FDP/UWG Fraktion schlägt daher ein Bündel von Maßnahmen vor:

- eine an den realen Kosten orientierte Erbpacht,

- eine Mindestquote von 50% öffentlich geförderte Wohnung bei Neubaugebieten,

- einen ausgewogenen Mix von Eigenheimen, Reihenhäusern und Geschoßwohnbau

- weitere Wohnungsverdichtung, da wo es möglich ist.

- Gewinnung von Investoren, die neben finanziellen Renditen vor allem auch auf eine möglichst hohe soziale Wirkung ihrer Engagements abzielen, sodass die Rendite nicht zwingend im Vordergrund steht. (z.B. Genossenschaften)

Ein entscheidender Baustein kommt hierbei der Digitalisierung zu:

„Durch einen konsequenten Einsatz digitaler Instrumente lassen sich die Bauzeiten verkürzen und die Kosten bis zu 40 % senken. Dies zeigen Beispiele u. a. in der Schweiz“, sagt Sräga, der auch im Digitalisierungsausschuss in Dormagen ist. „Der Digitale Zwilling ist hier der Kern der Strategie“

„Prozesse und Kosten müssen entlang des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie von der Entwicklung bis zum laufenden Betrieb optimal geplant werden. So reduzieren wir die Kosten zugunsten bezahlbarerer Mieten und hoher Wohnqualität,“ fügt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michaela Jonas hinzu.

„Wir müssen schnell, kreativ und unbürokratisch handeln, um die Wohnungsnot der Bürger/innen zu lindern. Ob dies mit der Bürokratie einer städtischen Baugesellschaft gelingt, bezweifeln wir“, schließt K. Meyer.